Wenn du weißt, was du tun solltest – und trotzdem nicht handelst

Wenn du weißt, was du tun solltest – und trotzdem nicht handelst

Es gibt diese Momente, in denen man ganz genau weiß, was man bräuchte: mehr Schlaf, weniger Termine, ein ehrliches Nein, eine klare Grenze oder einfach mal nur Ruhe – bestenfalls ohne schlechtes Gewissen. Und obwohl wir das wissen, fühlen und wahrnehmen, handeln wir oft dagegen.

Erst kürzlich war eine Kundin bei mir in der Beratung, die genau dieses Problem schilderte. Sie wusste, dass sie bereits weit über ihre Grenzen gegangen war. Das zeigte ihr nicht nur ihr Körper, sondern das hatten ihr mittlerweile etliche Ärzte bestätigt. Auch ihr persönliches Umfeld hatte sie längst darauf hingewiesen, dass es an der Zeit sei, sich eine Pause zu gönnen. Doch sie tat es einfach nicht, obwohl sie es besser wusste.

Oft neigen Frauen dazu, weit über ihre Grenzen zu gehen, bis sie irgendwann kollabieren.

Warum insbesondere Frauen?

Darauf möchte ich an der Stelle zwar nicht im Detail eingehen, weil es den Rahmen des Artikels sprengen würde, daher dazu nur so viel: Es könnte an der jahrtausendelangen patriarchalen Prägung liegen, der Frauen und ihre Ahninnen ausgesetzt waren – und nach wie vor sind. Doch wie erwähnt ist das Thema sehr komplex. Solltest du dich damit näher beschäftigen wollen, empfehle ich dir an dieser Stelle das Buch „Wie viel bin ich wert?“ von der Bestseller-Autorin Pamela Obermaier.

Was jedoch für alle Menschen jeden Geschlechts gilt:
In uns wirken alte Gewohnheiten, innere Verpflichtungen und tief verwurzelte Muster. Wir empfinden zudem oft eine Art unsichtbare Loyalität: zu unserer Herkunft, zu unseren Prägungen, zu einem – meist überhöhten – Idealbild von uns selbst.

In Gesprächen mit Menschen, die ständig über sich selbst hinweggehen, höre ich oft den Satz: „Ja, das ist ja alles gut und schön, was du mir erklärst und aufzeigen willst, aber das weiß ich doch eh schon alles. Aber ich tu es halt nicht.“

In meinen Anfängen als psychologische Beraterin hat mich so eine Aussage oft zermürbt. Ich dachte damals, dass ich wohl nicht gut genug darin wäre, Menschen zu beraten, weil sie ja eh schon alles wüssten. (Ja, klar! Ich bin ja auch nicht frei von Prägungen und inneren Stimmen. Wir sitzen alle im selben Boot.)

Heute weiß ich, dass der Satz meiner Kundinnen und Kunden der Beginn von allem ist. Denn genau hier beginnt der ehrliche Teil: „Ich tu es halt nicht.“ Endlich haben sie erkannt, dass sie sich selbst im Weg stehen – und sonst niemand.

Es ist ein riesengroßer Unterschied, ob wir etwas verstanden haben oder ob wir es uns erlauben, zu handeln und nach dem, was wir fühlen, zu leben. Zwischen „Ich weiß, ich sollte …“ und „Ich darf, ich kann, ich mach jetzt …“ liegt nicht nur Erkenntnis, sondern vollzieht sich ein innerer Wandel.

Der Weg hin zu dem Menschen, der sich nicht mehr bis zur Erschöpfung verausgabt, ist ein Prozess. Und der beginnt mit einem ehrlichen Innehalten.

Das ist der Weg der Bewusstwerdung und des Bewusst-Seins.
Das nennt sich Persönlichkeits-Entwicklung.
Das ist Wachstum.
Das nennt sich Mensch-Sein.

Wie ich gern sage: „Niemand von uns ist aus der Gebärmutter rausgesprungen und gleich davongelaufen.“

Also wenn du jetzt merkst, dass du echt schon an deine persönliche Grenze stößt oder sie bereits heillos überschritten hast, dann halte heute ganz bewusst inne und frag dich:

  • Muss ich wirklich permanent verfügbar sein?
  • Was könnte ich verlieren, wenn ich weitermache wie bisher?
  • Was könnte ich gewinnen, wenn ich damit aufhöre?

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Ich bin Alexandra Glander – psychologische Beraterin und kreative Prozessbegleiterin.
Mit meinem humorvollen, cartoonbasierten Beratungsprojekt „Der Jammerlappen“ helfe ich Menschen dabei, ihre inneren Saboteure zu entlarven und sich aus dem destruktiven Opfermodus zu befreien. Ich stehe für gelebtes Self-Commitment – und für radikal-ehrliche Selbsterkenntnis, die manchmal schmerzt, aber immer befreit.


Wenn du beim Lesen des Artikels an einen Punkt gekommen bist, der dich nachdenklich gemacht hat, und du das Gefühl hast, Unterstützung zu benötigen, dann kontaktier mich gern – ich biete neben meinen Selbstcoaching-Programmen natürlich auch individuelle, persönliche Beratung an.


Gern kannst du diesen Blog-Beitrag weiterleiten – an all die Menschen, an die du beim Lesen vielleicht gedacht hast.

Und falls du neugierig bist, was es mit meinem Jammerlappen-Projekt auf sich hat, dann findest du am ehesten die Antwort darauf, wenn du unverbindlich und kostenlos den Selbstcheck „Wie viel Jammerlappen steckt in dir?“ machst: https://www.alexandraglander.at/jammerlappen-check


Die Serie „Zwischen Sonne und Schatten – Gedanken für deinen Sommer“ gibt’s für meine Newsletter-Abonnentinnen und -Abonnenten frei Haus. Wenn auch du meine Artikel per E-Mail geliefert haben möchtest, dann melde dich gleich hier zu meinem Newsletter an: https://www.alexandraglander.at/#Newsletter

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