Ein Jahr nach meinem Unfall und was »Das Schachbrett« damit zu tun hat

Heute vor einem Jahr, am 05.08.2020 um etwa 18:00, lag ich in Narkose im Krankenhaus Wiener Neustadt und man richtete mir den verschobenen mehrfachen Trümmerbruch meines rechten Sprunggelenks, den ich mir etwa eine Stunde zuvor zugezogen hatte, ein. In der Sekunde, in welcher mir der Unfall – eigentlich war es nur ein Ausrutscher – passierte, wusste ich warum. Ich haderte keine Sekunde mit dem, was geschehen war. Ich fühlte keinen Schmerz. Mir war absolut klar, dass dies ein Wink vom Universum war, den ich dringend benötigte.

Ich wies meinen Mann an, die Rettung zu rufen und einer meiner Söhne suchte, meinen Anweisungen folgend, alles zusammen, was für einen längeren Krankenhausaufenthalt wichtig war, denn ich spürte, dass ich nicht so bald wieder nach Hause kommen würde. Und ich sollte recht behalten, denn neben dem Offensichtlichen, der Sprunggelenksverletzung, stellten die Ärzte weitere Erkrankungen und körperliche Missstände fest. Die monatelange Ignoranz der mir seit geraumer Zeit bewussten Themen rächte sich. Zusammengefasst befand ich mich in einem ausgewachsenen körperlichen Burnout mit fortgeschrittener organischer Schädigung. Natürlich war die Diagnose wie ein Schlag ins Gesicht, keine Frage, doch auch damit haderte ich nicht. Schließlich war mir bewusst, warum mir das passiert war. Ich nahm also mein Schicksal an und öffnete damit die Tür zu meiner persönlichen Hölle.

Meine Ängste breiteten sich wie ein unüberwindbarer Ozean vor mir aus, meine ganz persönlichen Unzulänglichkeiten, wie mein verlorenes Selbstwertgefühl, meine mangelnde Selbstliebe und meine Minderwertigkeitskomplexe, feierten Kirtag und mein nonkonformes Denken und Handeln zeigte sich in voller Größe. Ich konnte nicht mehr übersehen und ignorieren, was über die Jahre aus mir geworden war, wie sehr ich gegen mich selbst lebte und wie massiv mich das vorherrschende System belastete. Das Universum hatte nun also dafür gesorgt, dass ich mich mit all dem, was ich zu verdrängen versuchte oder meinte, aushalten zu müssen, beschäftigen musste und schenkte mir die Zeit dafür, indem es mich flachlegte.

Die universelle Logik ist unfehlbar.

Nichts im Leben geschieht grundlos.

Das Universum macht keine Fehler.

Dies sind nicht nur Sätze, die ich seit Jahren im Zuge meiner Arbeit mit Menschen verwende. Es ist meine gelebte Wahrheit, entsprechend notwendige augenöffnende Eigenerfahrungen inklusive.

In den vielen Monaten der Rehabilitation passierten unzählige Dinge, die mich mitunter an meine psychischen und emotionalen Grenzen brachten. Ich durchlief eine Unmenge an Prozessen, transformierte, regenerierte und heilte. Und in jeder Sekunde, egal, ob sie dunkel und schwer oder licht und leicht war, fühlte ich Dankbarkeit für all das, was mir widerfuhr.

Viele Menschen traten in dieser Zeit neu in mein Leben und altbekannte Gesichter tauchten wieder auf. Einige davon bereicherten, andere triggerten und forderten mich. Beides brachte mich in meiner persönlichen Entwicklung enorm weiter. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht dankbar dafür bin, wie sich mein Leben nach diesem Ausrutscher, bei welchem ich mir sozusagen selbst in den Allerwertesten trat, entwickelte.

Noch ist im Außen nicht alles sichtbar, was sich in meinem Inneren an Entwicklung vollzog, doch Tag für Tag, Schritt für Schritt, gehe ich dem entgegen, wer ich wirklich bin und lebe die Vision, die ich schon seit Jahren in mir fühle und die ich bereits vor knapp einem Jahrzehnt zu leben versuchte, jedoch (noch) daran scheiterte.

Seit kurzem trägt meine Vision nun einen Namen, seit einigen Wochen habe ich eine eigene Büro- und Praxisräumlichkeit und seit heute, in Dankbarkeit verneigend vor dem Tag, der mein Leben wandelte, bin ich Besitzerin des Gewerbescheins der Lebens- und Sozialberatung. Der Grundstein für all das wurde schon vor vielen Jahren gelegt und hätte schon im vergangenen Jahr seinen Abschluss finden sollen, doch das Universum beschloss, mich erst noch in meiner persönlichen Entwicklung zu fördern und die Gegebenheiten dafür zu schaffen, Menschen, die für meinen Weg wichtig sind – und ich für ihren –, in mein Leben treten zu lassen. Ich kann in Worte gar nicht fassen, wie dankbar ich für das vergangene Jahr, alles Erlebte und meine damit verbundene Wandlung bin und ich kann nur sagen, dass ich in dieser Dankbarkeit all das annehmen werde, was kommt, egal, wie es kommt – so wie ich es mit dem Unfall vor einem Jahr getan habe.

Was ist nun meine Vision, die ich beginne, zu leben und an die mich das Universum im vergangenen Jahr – mehr oder weniger – sachte herangeführt hat?

Meine Vision ist es, in einer Welt zu leben, in der jeder Mensch seinen Fähigkeiten und Qualitäten entsprechend im privaten und beruflichen Umfeld gesehen und gefördert wird. Ich träume von einer Welt, in der gesunde Menschen in ihrem Gesundsein auf allen Ebenen unterstützt werden und Krankheit ein Wort ist, dass der Vergangenheit angehört. Ich hege den Wunsch, dass Menschen in Unternehmen arbeiten, deren oberstes Prinzip es ist, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter respektvoll und menschlich zu behandeln und in denen echte Wertschätzung gelebt wird.

Um diese Vision nicht nur in meinem Herzen zu tragen, sondern in die Welt zu bringen, habe ich »Das Schachbrett« gegründet. »Das Schachbrett« ist eine Vereinigung von Menschen, die aus unterschiedlichen wirtschaftlichen Bereichen kommen und die der Ruf nach einer humaneren Wirtschaft, in der gesunde Menschen, die sich ihrer individuellen Fähigkeiten und Qualitäten bewusst sind und diese leben, eint. Wir setzen unsere Talente, unsere Erfahrung und unser erworbenes Wissen dafür ein, Menschen dahingehend zu begleiten, zu entdecken, was ihre Stärken sind und was sie ausmacht. Wir unterstützen Unternehmen dabei, den Menschen wiederzuentdecken und ihn entsprechend seiner Begabungen einzusetzen und zu fördern.

Wir – »Das Schachbrett« – sind einerseits wie die Figuren eines Schachspiels, die erfolgreich miteinander interagieren und andererseits wissen, welche Fähigkeiten welche Figur im Spiel hat und wie sie aufgrund dessen in die richtige Position gebracht wird.

Im Schach einen Turm wie einen Springer einsetzen zu wollen, ist entgegen der Natur des Spiels. Warum leben wir – persönlich und wirtschaftlich – entgegen unserer Natur und was alles wird möglich, wenn wir dies ändern?

Das Erstgespräch bei uns ist kostenlos, Terminanfragen können über unser Kontaktformular gestellt werden: www.dasschachbrett.com.

Das Schachbrett. Wir bringen jede Figur auf ihre Position.