Das Wunder des Lebens und die Empfehlung zum Tragen einer FFP2-Maske in der Schwangerschaft

Als Mutter von zwei wundervollen – und, Gott sei Dank, gesunden – Söhnen (die mittlerweile erwachsen sind), kann ich mich noch sehr gut an beide Schwangerschaften und an alle Hochs und Tiefs, die dieser besondere Lebensabschnitt einer Frau mit sich bringt, erinnern. Einem Seelchen das Leben schenken und am Wunder des Lebens teilhaben zu dürfen, ist außergewöhnlich und bedeutend. Der eigene Körper übernimmt, beherzt und couragiert, die Aufgabe, einen neuen Körper in sich entwickeln zu lassen, um, sozusagen, den Fortbestand der Menschheit zu sichern. Eine größere Aufgabe als diese gibt es wohl nicht. Viele von uns Frauen meistern diese besondere Herausforderung, ein- oder mehrmals, im Laufe ihres Lebens und erfahren das Wunder der Schöpfung am und im eigenen Leib.

Und was hat das mit dem Tragen einer FFP2-Maske zu tun?

Nun, ich wagte heute am Vormittag, wieder einmal, einen Blick in das Buch der Gesichter und blieb bei einem Beitrag einer gynäkologischen Ordination mit dem Titel „SCHWANGERSCHAFT UND TRAGEN VON FFP-MASKEN“ hängen, der mich tief berührt – eigentlich erschüttert – hat und mich dazu bewegte, früher als geplant, einen weiteren Corona-Blogartikel zu schreiben.

Stop! Bevor ich weiter ausführe, möchte ich festhalten, dass ich mit diesem Blogartikel keineswegs die Menschen der Ordination, die Menschen hinter den Studien, auf die im Beitrag verlinkt und Bezug genommen wird oder die Vereinigung, die zum Thema recherchiert hat, angreifen will. Nein, das will ich keinesfalls. Jeder Mensch hat seinen Wissensstand und jeder Mensch lebt aufgrund seiner Erfahrungen so, wie er lebt und gibt das weiter, was im Rahmen seiner Möglichkeiten liegt. Anders geht es ja nicht. Auch ich tue nichts anderes, als das weiterzugeben, was mir möglich ist, was ich weiß und was ich, aufgrund meiner Prägungen, Konditionierungen, Erfahrungen, meinem erworbenen Wissen, usw. zur Verfügung habe. Kein Mensch hat die sprichwörtliche Weisheit mit dem Löffel gefressen und kein Mensch kann von sich behaupten, die allumfassende Wahrheit zu kennen und vermitteln zu können. Entsprechend bin ich auch davon überzeugt, dass alle handelnden und ordinierenden Menschen dieser Ordination und der gynäkologischen Vereinigung nach bestem Wissen und Gewissen für Frauen, vor allem Frauen in der Schwangerschaft, handeln und für sie einstehen. Zudem befürchte ich, dass auch die Ärztinnen und Ärzte des Landes völlig überfordert sind und es all die Verordnungen und die Ausnahmen in den Verordnungen, die Studien und Gegenstudien, die Weisungen und Gegenweisungen, etc. überhaupt nicht mehr ermöglichen, normal und menschenverständlich und, im Falle von medizinischem Personal, gemäß dem Eid des Hippokrates zu handeln. Das ist, wie ich finde, sehr, sehr schade und traurig.

Zurück zum Thema.

Der besagte Beitrag wurde von der Ordination Dr. Jürgen Manhart geteilt und wird zunächst damit eingeleitet, dass sie mit diesem versuchen wollen, der Verunsicherung von schwangeren Frauen, hinsichtlich der in Österreich ab 25.01.2021 geltenden FFP2-Maskenpflicht, vorzubeugen, denn die Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (ÖGGG) hat diesbezüglich eine Literaturrecherche durchgeführt, die besagt:

In vier Studien wurde beim durchgehenden Tragen einer FFP2-Maske über einen Zeitraum von einer Stunde keine signifikanten Änderungen von Herzfrequenz, Atemfrequenz oder Sauerstoffsättigung der schwangeren Frauen im Vergleich zu nicht-schwangeren Frauen festgestellt. Auch die Herzfrequenz der Feten war durch das Tragen einer FFP2-Maske nicht beeinflusst.

Auf Basis dessen empfiehlt nun die ÖGGG zwischen den möglichen Nachteilen (wobei angeblich bei den Studien keine erkannt wurden) des Tragens einer FFP2-Maske und dem relevant erhöhten Gesundheitsrisiko durch eine Covid-19-Erkrankung bzw. -Infektion abzuwägen, denn die bisherigen vorliegenden Untersuchungen hätten auch bei moderater, körperlicher Anstrengung keinerlei Hinweise auf eine gesundheitliche Gefährdung schwangerer Frauen und deren Föten durch das Tragen einer FFP2-Maske ergeben.

Hier, der Vollständigkeit halber, der Beitrag als Screenshot sowie – falls er noch online ist, denn mittlerweile (25.01.2021, 15:15) ist das Kommentieren beim Beitrag nicht mehr gestattet, wer weiß, ob und wie lange er noch online ist – die Verlinkung zum Beitrag auf Facebook:

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Einmal davon abgesehen, dass diese Empfehlung (denn für mich klingt es so, als würden sie das Tragen der FFP2-Maske für werdende Mütter empfehlen) entgegen der geltenden Verordnung ist (Bundesgesetzblatt, 27. Verordnung, Ausnahmen, § 15 Abs. (6): „Die Pflicht zum Tragen einer Atemschutzmaske der Schutzklasse FFP2 (FFP2-Maske) ohne Ausatemventil, oder jeweils einer äquivalenten bzw. einem höheren Standard entsprechenden Maske, gilt nicht für Schwangere. Stattdessen ist eine den Mund- und Nasenbereich abdeckende und enganliegende mechanische Schutzvorrichtung zu tragen.“), frage ich mich, ob es für eine allgemein gültige und umfassende Empfehlung tatsächlich ausreichend ist, die Daten von nur vier Studien heranzuziehen? Kann man, ja, muss man aber nicht.

Am Ende des Beitrages der Ordination findet man einen Link, der auf die Webseite der Ordination verweist, auf welcher man sich das Dokument „FFP2-Masken in der Schwangerschaft“ ansehen bzw. herunterladen kann, was ich getan habe, weil ich mir dachte, ich würde darin bessere Informationen finden, die im Hinblick auf die Empfehlung mehr Sinn ergibt. Doch schon nach wenigen Zeilen steht dort zu lesen:

Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass die wissenschaftliche Datenlage zur Verwendung von FFP2-Masken (im angloamerikanischen Raum häufiger als „N95-Masken“ bezeichnet) bei schwangeren Frauen limitiert ist und die verfügbaren prospektiven Studien nur kleine Fallzahlen aufweisen.

Ok, das bedeutet also (was anderes hätte mich ohnehin verwundert), dass es nicht wirklich umfangreiche Studien zum vorliegenden Thema gibt. Doch wer weiß, möglicherweise sind die Studien ja mit einer größeren Menge an schwangeren Frauen durchgeführt worden. Mitnichten, wie ich feststellen musste, denn nur wenige Zeilen weiter ist zu lesen, dass es bisher tatsächlich nur vier (!!!) Studien gab. In drei davon wurde unter körperlicher Belastung getestet. Eine Studie wird besonders hervorgehoben, nämlich jene an 22 (!!!) schwangeren und 22 (!!!) nicht-schwangeren Frauen (wie viele Frauen in den anderen Studien getestet wurden, bleibt unklar). Auf Basis dessen – zusammengefasst vier (!!!) Studien, davon drei (!!!) unter Belastung, mit, laut der einen Studie, 44 (!!!) Frauen, davon 22 (!!!) schwangere – wird nun eine Empfehlung abgegeben, weil man ja damit eine allgemein gültige Aussage treffen kann. Aha!

Ich bin mir nicht sicher, ob mir gerade nach lachen oder weinen zumute ist.

Folgt man dem Text, bitte gerne hier zum Selbstlesen (zu finden ganz unten auf der verlinkten Seite), weiter, steht geschrieben, dass sich keine Unterschiede in Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung und Atemfrequenz sowie transkutan (durch die Haut hindurch) gemessener CO2-Werte und Körpertemperatur oder auch dem subjektiven Empfinden zwischen den beiden Gruppen ergab und sich in der Gruppe der werdenden Mütter keine signifikante Änderung der fetalen Herzfrequenz beim Tragen einer FFP2-Maske zeigte. Im Anschluss daran liest man jedoch, dass sich bei körperlicher Anstrengung und dem Tragen einer FFP2-Maske das Atemzugvolumen um 23% und das Atemminutenvolumen um 25,8% bei gleichbleibender Atemfrequenz reduzierte, beim Tragen einer FFP2-Maske und nur gering (!!!) anstrengender körperlicher Betätigung zeigte sich, dass sich die Sauerstoffkonzentration reduzierte und die CO2-Konzentration erhöhte, was jedoch – laut Bericht – auf einen erhöhten Stoffwechselprozess hinweisen könnte.

Ja, klar, bewege ich mich mehr, habe ich einen höheren Stoffwechselprozess. Bewege ich mich mehr und wächst in mir ein neues Wesen – je nachdem, in welchem Stadium, mit mehr oder weniger Kilo, ist mein Stoffwechselprozess noch mehr gefordert, aber das sagt einem doch schon der logische Menschenverstand, oder nicht?

Soweit, so gut. Doch, der letzte Absatz im Dokument ist – aus meiner Sicht – markant, denn allein aufgrund dessen würde ich, wäre ich eine Gynäkologin und würde werdende Mütter betreuen, niemals eine Empfehlung für das Tragen einer FFP2-Maske aussprechen:

Die Folgen des Tragens einer FFP2-Maske während der Schwangerschaft über einen längeren Zeitraum können aus Mangel an Evidenz derzeit nicht abschließend beurteilt werden.

Exakt! Die Folgen des Tragens einer FFP2-Maske während einer Schwangerschaft können eben nicht aufgrund von vier Studien, in welcher lediglich im Zeitraum von einer Stunde (es gibt keinen Nachweis, dass diese Studien in mehreren Abschnitten, also mehrere Stunden über mehrere Tage oder Wochen, durchgeführt wurden) und mit viel zu geringer Anzahl von Schwangeren getestet wurde, klar beschrieben werden. Und aufgrund dessen kann/sollte, aus meiner Sicht, überhaupt gar keine Empfehlung abgegeben werden!

Oje, heute mischt sich beim Schreiben leider doch immer wieder etwas Emotion mit hinein, weil für mich auch viel Emotion mit dabei ist. Und das kann, glaube ich, nur jemand nachvollziehen, der erstens eine Frau ist und zweitens weiß, wie es sich anfühlt und was es bedeutet, ein Kind in sich zu tragen. Ich möchte den männlichen Teil unserer Spezies nicht angreifen, aber dieser hat bedauerlicherweise überhaupt gar keine Ahnung davon und kann auch kein Gefühl dafür entwickeln (da die Männer eine Schwangerschaft ja leider nicht am eigenen Leib erfahren können), was es bedeutet, schwanger zu sein und einer Seele einen Körper zu schenken. Doch meistens ist es gerade der Teil unserer menschlichen Rasse, die derlei Studien ausführen und nur rational und aufgrund von Daten und getesteten Fakten Entscheidungen treffen ergo Empfehlungen abgeben.

Apropo Emotion: In keiner der vorliegenden Studien wird die psychologische Komponente einer Schwangerschaft betrachtet. Es kann schon sein, dass das Tragen einer FFP2-Maske in einer völlig stressfreien, unemotionalen, offenen, freien, friedvollen und liebenden Umgebung keinerlei Auswirkungen auf Mutter oder Fötus hat. Doch ist dies in der momentanen Situation, dem Leben in einem Alltag unter stets strenger werdenden Auflagen und diversen Zwangsmaßnahmen, gegeben? Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es meinem ersten Sohn in mir ging, wenn ich in der Arbeit Stress hatte, mich etwas emotional unter Druck setzte oder mich Ängste plagten. Er strampelte und trat und drehte sich, solange er noch ausreichend Platz dafür hatte, (gefühlt) immer wieder im Kreis herum, bis ich mich wieder besinnte und vollends zur Ruhe kam.

Und abgesehen davon (da bin ich jetzt aber zu wenig medizinisch bzw. wissenschaftlich bewandert): Wenn sich bei der werdenden Mutter die Sauerstoffkonzentration reduziert und die CO2-Konzentration erhöht, wird es wohl so sein, dass das auch beim Kind (vielleicht etwas geringer, da ja der Fötus doch noch zusätzlich geschützt wird, die Natur ist ja nicht doof) nach einer gewissen Zeit ankommt, oder? Kann das gemessen werden? Sind eine reduzierte Sauerstoffzufuhr und damit mögliche einhergehende Schädigungen beim Kind innerhalb der Schwangerschaft heutzutage klar und eindeutig messbar? Ich weiß es nicht, leider.

Nun ist mein Beitrag doch viel länger geworden, als ich eigentlich geplant hatte und ich möchte jetzt zu einem Abschluss kommen, der heute darin besteht, ein paar persönliche Worte an die werdenden Mütter, die Begründerinnen unserer gesellschaftlichen Zukunft, die Erhalterinnen der menschlichen Spezies, zu richten:

Liebe werdende Mutter,
lasst dich bitte nicht beirren, bleib in deiner Mitte und folge ausschließlich deiner mütterlichen Intuition, deinem natürlichen Instinkt. Vertraue deinem Herzen und deinem Bauchgefühl, lass den Kopf leiser werden und begrüße deine Ängste mit einem freundschaftlichen Lächeln. Du trägst unter deinem Herzen das Wunder des Lebens. Du bist, nicht nur jetzt, da das Menschenkind in dir wächst, dafür verantwortlich, dass dein Baby gut und gesund in dir gedeihen kann. Du bist auch die kommenden Jahre dafür verantwortlich, wenn dein Bauxi das Licht der Welt erblickt hat. Du hast heute und in Zukunft mit deinem Fortpflanz die Freuden und die Mühen des Alltags zu tragen und du musst immer zu ihm stehen, in Gesundheit und in Krankheit. Du bist der Teil jener Frauen, die den Fortbestand der Menschheit begründen. Es ist unabdinglich, dass du, nach bestem Wissen und Gewissen und den dir zur Verfügung stehenden Mitteln und Möglichkeiten, gesund bist und bleibst, jetzt in der Schwangerschaft und später im Leben. Du trägst die Frucht des Lebens in dir und es liegt in deiner Verantwortung, deinem Fortpflanz die Umgebung zu bieten, die dir möglich ist, damit dein Wunder auch in Zukunft in einem gesunden und kräftigen Körper gedeihen und wachsen darf.
Wenn das Tragen einer FFP2-Maske für dich zweifelsfrei unterstützend und hilfreich ist, dann ist alles gut und es sind weder für dich noch für deinen Nachwuchs Einschränkungen oder Schädigungen zu erwarten (Gedanken sind nun mal sehr machtvoll).
Wenn dir das Tragen einer FFP2-Maske Unbehagen bereitet, du zweifelst und du sorgenvoll bist (was sich ebenso auf dein Kind überträgt), dann verweise auf das Bundesgesetzblatt, 27. Verordnung, in welchem klar zu lesen ist: „Die Pflicht zum Tragen einer Atemschutzmaske der Schutzklasse FFP2 (FFP2-Maske) ohne Ausatemventil, oder jeweils einer äquivalenten bzw. einem höheren Standard entsprechenden Maske, gilt nicht für Schwangere. Stattdessen ist eine den Mund- und Nasenbereich abdeckende und enganliegende mechanische Schutzvorrichtung zu tragen.
Ich sende dir gute Gedanken und friedvolle, stärkende Energien. Möge deine Schwangerschaft getragen von Gesundheit, Liebe und Wertschätzung sein und dein Fortpflanz, als das Wunder, das er ist, gesund und munter das Licht der Welt erblicken.